Bei Jacoby in New York 1967 – 1968

Im Anschlagkasten bei der Professur von Prof. Ess an der ETHZ, war eine Praktikumsstelle bei Helmuth Jacoby in New York ausgeschrieben. H. Jacoby war zu seiner Zeit der berühmteste Renderer (= Erstellen einer Darstellung aus Rohdaten) in Amerika. Er arbeitete nur für die besten Architekten wie z.B. I.M. Pei, Ph. Johnson, H. Sasaky, etc. Ich bekam die Stelle und arbeitete bei Jacoby 9 Monate. Meine Aufgabe bei Jacoby war die Konstruktion der Architekturperspektiven. Zur Info: Heute machen dies die Rechenprogramme auf dem Computer.

Die Collage «Jacoby» 2015

Ich habe 50 Jahre später vier wichtige Renderings in einer Collage festgehalten.
Meine Hommage an den Renderer H. Jacoby.

Der zentrale Hingucker der Collage «Jacoby» ist die, in rotem Sandstein erbaute Trinity Church in Boston und der zentrale sechzig Stockwerke hohe John Hancock Wolkenkratzer arrondiert von einem runden Bürogebäude mit aussenliegender Tragstruktur und unten rechts eine fast sphärische Tragstruktur.
Die Collage «Jacoby» ist eine Gesamtkomposition von Einzelbilder zu einem Gesamtbild von der Grösse 80×100 cm, gemalt in Acryl.
Jede dieser in der Collage zusammen­­kompo­nierten Renderings haben eine Geschichte.

Die Trinity Church in Boston wurde für mich zum Albtraum. Ich musste sie zweimal konstruieren, was jeweils fast eine Woche Arbeit bedeutete.
Für die Konstruktion des 60 Stockwerke hohen Wolkenkratzers von I.M. Pei brauchte ich etwa 1 ½ Stunden. Wichtig dabei war die Wahl des Standortes, so dass die Kirche sich in der Fassade des Hochhauses spiegelt. 


Rendering gemalt mit schwarzem Farbstift

Als diese Arbeit fertig war erhielt Jacoby den Auftrag von H. Sasaki, das Projekt des neu gestalteten Kirchenvorplatzes der Trinity Church zu zeichnen. Also musste ich die Trinity Church ein zweites Mal konstruieren.

Rendering gemalt mit schwarzem Farbstift.

Die Konstruktion der Perspektive des Bürovorprojektes des Architekten I.M. Pei für die Firma Polaroid mit seinen x hundert Fluchtpunkten war mein Meisterwerk. Eine fast unvorstellbar anspruchsvolle Perspektive. Ob das Gebäude Herrn Land, dem Besitzer der Firma, gefallen hat ist mir nicht bekannt. Er hat jedoch gesagt, dass er für ein solches Gebäude kein Geld habe. Somit ist es bei der Rendering geblieben.

Rendering gezeichnet in Tuschstrich-Technik koloriert in einer Spritztechnik.

Das Vorprojekt von I.M. Pei einer Eingangshalle einer Bank unter einem Wolkenkratzer in Toronto mit einer räumlichen Tragstruktur und einem abgeschrägten, verglastem Hallendach. Das Projekt verschwand in der Schublade, da es wegen einem möglichen Fall von Eisbrocken von der Fassade auf das Hallendach nur mit sehr grossen Kosten zu realisieren gewesen wäre.

Rendering gemalt mit schwarzem Farbstift. 

Alle diese Renderings sind Kopien von Bildern aus dem Buch „Neue Architekturzeichnungen“ von H. Jacoby 1969.

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